Pressemitteilung zur 6. Love or Hate-Parade am 1. Mai

Freiburg, den 25. April 2007

Am 1. Mai 2007 wird es um 19 Uhr ab Belfort-/Ecke Wilhelmstraße die 6. Love or Hate-Parade in Freiburg geben. Der Tag wurde von uns wegen seiner antikapitalistischen Tradition bewusst gewählt, um den politischen Charakter der Parade zu betonen. Wir wollen an diesem Tag ein kraftvolles Zeichen setzen, wenn nicht anders möglich auch gegen den Willen von Stadt und Polizei. Aber wir wollen keine gewaltsamen Auseinandersetzungen provozieren, wir suchen die politische Konfrontation. Deshalb werden wir in den letzten Aprilstunden unsere geplante Route veröffentlichen.

Wir erwarten jedoch von der Freiburger Polizei, dass sie zu einer Deeskalationsstrategie zurückkehrt. Es ist inakzeptabel, dass in letzter Zeit in Freiburg bei politischen Versammlungen, wie beispielsweise dem D.I.Y-Festival im Juli 2006, schon im Vorfeld durch Platz- oder gar Stadtverweise versucht wird, Protest zu unterbinden. Weiter wehren wir uns gegen einen neuerlichen Kessel wie bei der Love or Hate-Parade 2005, mit dem die Polizei versucht, Demonstrationen zu deligitimieren. Neuerliche Gewalttaten der Polizei, wie etwa bei der Demonstration gegen Repression im Dezember 2006 oder bei den Hausbesetzungen im Januar 2007, machen selbstverständlich jedes Zugeständnis unsererseits am 1. Mai null und nichtig.

Die fehlende Aufarbeitung der letzten Gewaltexzesse trotz unzweifelhafter Beweislage ist nicht gerade eine vertrauensbildende Maßnahme der Freiburger Polizei. Auch der vor wenigen Tagen von der lokalen Presse aufgedeckte rassistische "Gewaltmissbrauch im Dienst" belastet eine Kooperation mit der Staatsgewalt sehr, zumal sich die Freiburger Polizei zu dem Vorfall nicht äußern will.

Wir jedenfalls laden zu einer bunten und entschlossen Parade ein. Wir wollen auf die Notwendigkeit autonomer Freiräume hinweisen und unseren Willen demonstrieren, sie gegen alle Widrigkeiten zu verteidigen. Wir wollen die vom Kapitalismus erzeugten Ungerechtigkeiten sichtbar machen und setzen nach wie vor auf die soziale Revolution als Weg zu Emanzipation und Freiheit. Heraus zum 1. Mai!

Autonome Love or Hate-Vorbereitungsgruppe