Internationale Freiraum-Aktionswoche in Berlin

Aufruf zu den Freiräume-Aktionstagen in Berlin (27.05.- 01.06.):

Mit dem Kampf um das Ungdomshuset wachte die eingeschlafene Freiräumebewegung wieder auf. Die Radikalität und Entschlossenheit dieses Kampfes hatte viele motiviert sich aktiv in die Bewegung mit einzubringen. So gab es internationale Solidaritätsaktionen und als die AktivistInnen nach Kopenhagen mobilisierten, packten viele ihre Rucksäcke, um ihnen bei der Verteidigung des Ungdomshuset vor Ort zur Seite zu stehen. Von der Ernsthaftigkeit motiviert, mit der die Menschen im Dezember 2006 auf die Straßen gingen, veranlasste die Räumung eine Vielzahl von Menschen, den Kampf um Freiräume weiter voranzutreiben. Allein in Deutschland fanden nach der Räumung Soliaktionen in über 20 Städten statt. Nach der Räumung hielten die Proteste für ein neues Jugendhaus bis heute weiter an.

Auch der Wille nach internationaler Vernetzung kam immer wieder auf. Als Folge dessen gab es, seit langer Zeit, ein erstes internationales SquatterInnentreffen in Djion. Bei diesem Treffen wurden die dezentralen Squatterdays für den 11./12. April 2008 ausgerufen. Diese zwei Tage wurden kreativ dazu genutzt, die europäische/globale politische Bewegung um autonome Räume und besetzte Häuser ins Blickfeld zu rücken. (Quelle:http://april2008.squat.net/index.php/category/Deutsch/lang-pref/de) Ein Nachbereitungstreffen zu den Squatterdays wird es am 24. – 26. Mai in Berlin geben.

Auch in Berlin hat es seit November letzten Jahres Vernetzungstreffen gegeben. Aus diesen Treffen entstand im Februar die Kampagne „Wir bleiben Alle – selbstorganisierte Freiräume erkämpfen und verteidigen“. Die Kampagne basiert auf einem DIY- Konzept und entwickelte zunächst die vorläufigen Eckpunkte und Zielsetzungen. Jeder Mensch, der sich mit diesen identifiziert, kann unter dem Label der Kampagne Aktionen organisieren (mehr Infos unter wba.blogsport.de).

Mit der angekündigten Räumung der Köpi stand Berlin im Fokus der Freiräumebewegung. So gab es unzählige Aktionen, um auf die angedrohte Räumung der Köpi aufmerksam zu machen. Auch nach Berlin wurde international mobilisiert und es ist nicht zuletzt dieser Mobilisierung und der damit verbundenen Öffentlichkeitsarbeit zu verdanken, dass eine Räumung der Köpi auf absehbare Zeit nicht stattfinden wird.

Trotzdem wurde immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Köpi nur EINES von vielen bedrohten Projekten in Berlin ist. Lebendiger Ausdruck dieses Gefühls der Gemeinsamkeit war die „One Struggle – One Fight“ Demonstration im Dezember 2007.

Die Verteidigung ALLER autonomen Freiräume war die wesentliche Aussage dieser Demonstration, womit auch klar gemacht wurde, dass ein Angriff auf EIN Projekt von uns ALLEN beantwortet wird. Daran hat sich nach dem Vertragsabschluss für die Köpi nichts geändert. Auch wenn das Magazin „Der Spiegel“ mit dem Vertragsabschluss der Köpi den Häuserkampf in Berlin für beendet erklärt hat, widersprechen wir dem energisch: weiterhin sind durch sogenannte „Aufwertungsprozesse“ und der damit im Zusammenhang stehenden „Stadtumstrukturierung“ (Gentrifizierung) eine Vielzahl unserer Freiräume bedroht.

Um dieser Bedrohung solidarisch und entschlossen entgegenzutreten, rufen wir euch alle auf, zu den FREIRÄUME - AKTIONSTAGEN vom 27.5. - 1.6. nach Berlin zu kommen.

WIR wollen die Vernetzungen zwischen uns vorantreiben. WIR wollen uns über die unterschiedlichen Situationen in den verschiedenen Ländern austauschen. WIR wollen mit euch die Straßen unsicher machen und letztendlich auch ausgelassen die Verteidigung der Köpi feiern.

Wir werden dafür die benötigte Infrastruktur wie: Schlafplätze, Infopunkte, Infoveranstaltungen, Voküs, Workshops, etc. bereitstellen.

Ihr seid ALLE dazu aufgerufen, diese Räume zu füllen. Wenn ihr eigene Vorschläge für Workshops, Infoveranstaltungen, Aktionen usw. haben solltet, meldet euch unter: wba-actiondays(at)riseup.net

WIR werden zeigen, dass das Erkämpfen und Verteidigen von Freiräumen noch lange nicht beendet ist.

WIR BLEIBEN ALLE - ÜBERALL!